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2. Juli 2003
Der Tag, an dem Max der Hahn zu uns kam

Es war der Tag vor meinem 44. Geburtstag. Ein regnerischer Tag und ich war nicht besonders guter Laune, weil ich mal wieder meinen Geburtstag verdrängt, niemanden eingeladen und nichts vorbereitet hatte. Außerdem war ich absolut pleite. Es war Anfang des Monats und in meinem Portemonnaie befanden sich noch ca. 15 cent. Und das mußte reichen bis zum nächsten Monat.
Jedenfalls hatte ich mich entschlossen, meine Mutter zu einer Auktion zu begleiten. Ich dachte, ohne Geld kann mir ja nichts passieren. Ich kann nichts ausgeben und ich kann mir in Ruhe anschauen wie so eine Versteigerung von Kunstgegenständen abläuft. Das wollte ich immer schon mal. Warum meine Mutter da nun unbedingt hin wollte, war mir gänzlich unklar. Schließich war sie vor einem Monat mit meinem Vater schon mal da gewesen und hatte ein ganz gutes Schnäppchen gemacht. Sie war sogar bereit Auto zu fahren, was für sie sehr ungewöhnlich ist. Und sie ließ sich von dem üblichen Spruch meines Vaters: "Denk' dran nichts kaufen - wir haben kein Geld!" nicht im mindesten aus der Ruhe bringen. Ich machte mir keine Gedanken über ihr ungewöhnliches Verhalten. Ich war nur froh über eine Abwechslung aus meiner trüben Stimmung. Meine Schwester kam auch mit und so machten wir uns zu dritt auf zum Auktionshaus zur Vorbesichtigung der Gegenstände. Ich hatte keine Ahnung wie das Procedere sein würde und bei meiner Mutter bin ich mir immer nicht so wirklich im Klaren darüber, ob sie weiß, was sie tut oder nicht.

 
max_der_hahn
   
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