Es gab eine Reihe
ganz netter Gemälde, Zeichnungen und Radierungen: Mack, Uecker,
Dali aber nichts, was mich wirklich aus der Ruhe brachte. Eine Menge
ziemlichen Krempel wie alte Möbel, scheußliche Kupferschirmständer,
fürchterliche Tischlampen, HiFi-Geräte und viel Goldschmuck.
Aber nichts wirklich Spannendes. Meine Mutter war an einer Videokamera
interessiert, aber ihre Funktionstüchtigkeit war zu ungewiss.
Ich konnte mich also beruhigt zurück lehnen und dem Geschehen
entspannt folgen. Wir saßen gerade, da fiel der Blick meiner
Mutter auf eine Tischleuchte mit Delfter Muster. Sofort war ihr
Interesse geweckt. Meiner Schwester und mir gefiel sie auch ganz
gut. Nur eigentlich war es nun zu spät, um noch Gegenstände
aufgerufen zu bekommen. Außerdem enthielt das Etikett keine
Preisangabe. Was mir denn gefallen würde. Nun ja, ich ließ
die Blicke nochmals herum schweifen. In der Nähe meines Sitzplatzes
erspähte ich einen in eine Kupferplatte eingeritzten Vogel.
Der weckte mein Interesse. Der Preis war unerschwinglich. Aber egal,
ohne Geld in der Tasche läßt es sich gut träumen.
Nun wurde über eine Stunde lang der Goldschmuck versteigert,
der auf kein besonderes Interesse der Anwesenden traf, so das das
meiste ins Pfandhaus wanderte und eingeschmolzen zu werden drohte.
Wenn man Geld gehabt hätte wären sicherlich
ein paar Schnäppchen dabei gewesen. Aber so tat mir mir einfach
nur der ganze Schmuck leid, der keinerlei Beachtung fand. Und ich
mußte an die zahlreichen traurigen Schicksale der früheren
Besitzer sowie an die vergeudete Arbeit der Goldschmiede denken.
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